Eine Darmsanierung sollte immer aus 3 Phasen bestehen. Phase 1 ist die Darmreinigung und Phase 2 der Aufbau der Darmflora des Dünndarms und Phase 3 der Aufbau der Darmflora des Dickdarms. Man kann den Übergang mit einer Zwischenphase fließend gestalten.
Bei einer Kernsanierung eines Gebäudes muss auch erst einmal eine Menge rausgeholt werden, bevor man mit dem Aufbau beginnen kann. Und ich rede hier nicht von den geheimnisvollen Schlacken. Ich spreche vor allem von pathogenen Keimen, die raus müssen.
Du kannst jetzt direkt zur Darmreinigung oder zu meiner Darmreinigung Anleitung springen. Wenn es dir nur um das Rezept meines Darmreinigers geht, direkt zum Rezept geht es hier: Darmreiniger. Allerdings werden die jetzt folgenden Abschnitte über den Hintergrund meiner Darmsanierung bestimmt auch sehr interessant für dich sein.
Inhalt
Wann und wieso ist eine Darmsanierung nötig?
Wenn du hier gelandet bist, dann deshalb, weil du einen Reizdarm, unerklärliche Durchfälle oder Blähungen hast. Nebenbei spielt dein Immunsystem vielleicht verrückt? Andauernd erkältet? Nebenhöhlen dicht? Geruchssinn weg? Hauterkrankungen? Kommt mir alles bekannt vor. Hast du die Vermutung oder die Bestätigung durch eine Darmfloraanalyse, dass du eine Dysbiose hast. Clostridien? Candida? Von den guten Laktobazillen und Bifidobakterien zu wenig? Und eventuell kommt es dir so vor, als wenn das Gegessene nicht mehr richtig verdaut wird? Hast du in der letzten Zeit Antibiotika geschluckt?
Willst du wissen, wie du die neuesten Erkenntnisse der Forschung zum Aufbau deiner Darmflora nutzen kannst, dann empfehle ich dir diesen Blogartikel: Darmflora Ernährung
Woher kommt die Dysbiose der Darmflora?
Das eine bedingt das andere. Es gibt nicht die eine Ursache. Man wird krank, weil man nicht gesund lebt, zu viel Fleisch und Süßigkeiten isst oder sich nicht genug bewegt. In diesem Moment ist die Darmflora sowohl des Dickdarms aber auch des Dünndarms schon nicht mehr gesund. Das Immunsystem ist nicht mehr stark genug und beim nächsten Infekt verschreibt der Arzt Antibiotika, der Brandbeschleuniger, der den guten Darmbakterien endgültig den Garaus macht.
Clostridien? Candida?
Die physiologische Darmflora macht nun endgültig Platz für pathogene Keime, die sich nun erst recht ausbreiten können. Du isst gerne Fleisch? Dann werden es wohl tendenziell eher die Clostridien sein, die sich ausbreiten. Du isst gerne Süßigkeiten? Willkommen Candida Albicans, mach es dir bequem.
Ist die Verdauung gestört?
Wenn die Dickdarmflora gestört ist, kann es durch übermäßige Gasbildung dazu kommen, dass Dickdarmbakterien bzw. die Dysbiose auch auf den Dünndarm übergreifen. Normalerweise gibt es einen Mechanismus, der dieses verhindert. Bei zu viel Druck aus dem Dickdarm funktioniert das „Rückschlagventil“ nicht mehr einwandfrei. Es kommt zu einer Dünndarmfehlbesiedlung.
Verdauung gestört
Jetzt funktioniert die Verdauung nicht mehr richtig. All die Stoffe, die Clostridien, Candida oder andere pathogene Keime so sehr mögen, wandern nun in größeren Mengen in den Dickdarm, wodurch diese weiter wuchern können – ob nun Candida der Anfang war oder die Clostridien.
Noch ein weiterer negativer Effekt einer gestörten Verdauung ist natürlich, dass wichtige Nährstoffe und Vitalstoffe nicht aufgenommen werden. Blöderweise auch Stoffe wie Biotin (Vitamin B7), welches wichtig für die Haut bzw. Schleimhaut bzw. Darmschleimhaut ist. Gerade jetzt, wo sie besonders starken Angriffen durch pathogene Keime ausgesetzt ist, fehlt es an wichtigen Vitalstoffen. Daher kann es sinnvoll sein, dem Körper mehr als sonst zur Verfügung zu stellen.
Symptome einer Dünndarmfehlbesiedlung
Normalerweise wird Laktase von der Dünndarmschleimhaut hergestellt, damit die Laktose ordentlich verdaut und vom Dünndarm aufgenommen werden kann. Wenn die Dünndarmschleimhaut ununterbrochen durch Bakterien (die dort normalerweise nicht sein sollten) gereizt wird, kommt das ganze Verdauungssystem durcheinander und wichtige Enzyme werden nicht mehr hergestellt. So (ohne Laktase) stellen sich schnell die Symptome einer Laktoseintoleranz ein.
Auch die anderen Verdauungsenzyme z.B. der Bauchspeichel oder aber auch die Galle der Leber funktionieren nicht mehr richtig. Proteine und Kohlenhydrate werden nicht richtig verdaut und landen als Futter für pathogene Keime im Dickdarm. Auf die Proteine warten die Clostridien, die als anaerobe Bakterien (sie mögen kein Sauerstoff) lieber im Dickdarm ihr Dasein fristen. Auf Zucker und Kohlenhydrate wartet der berühmt berüchtigte Candida Albicans.
Ach ja, der Stuhl ist aufgrund der schlechten Verdauung auch nicht mehr dunkelbraun. Aber heller Stuhl sollte auch mit einem Arzt abgesprochen werden, um Leberschäden oder anderes auszuschließen.
Kauen und die Verdauung unterstützen
Ich habe mit einem meiner Leser (Artikel von ihm: Depressionen & Darmflora) darüber geschrieben. Er ist nach längerer Zeit der Joghurtherstellung und des extremen Joghurtkonsums der Meinung, dass es auch die Verdauungskraft ist, die gestärkt werden muss. Durch gutes ausgiebiges Kauen, zusätzliche Magensäure durch entsprechende Supplementierung, wenig Stress, Verdauungsenzyme. Zusätzliche Verdauungsenzyme lassen den ungewünschten Darmbakterien weniger Substrat übrig! Er wies auch auf die Bücher und Theorien von Batmanghelidj hin, dessen Buch „Sie sind nicht krank, Sie sind durstig“ bereits zweimal von mir gelesen wurde. Viele Menschen stellen auch nicht mehr genug Magensäure her, hier kann Betain HCL (hier) helfen.
Ich kann noch empfehlen, die angeschlagene Verdauungskraft dadurch zu unterstützen, dass man abends nicht mehr zu viel isst. Abends ist die Verdauungskraft eh eingeschränkt und man verbrennt die aufgenommenen Kalorien nicht mehr. Am besten isst man abends gar nichts mehr: Dinner Cancelling
Und wo wir schon beim Weglassen von Essen sind, wusstest du, dass Intervallfasten gut für die Darmflora sein kann? Intervallfasten für die Darmflora
Viel Wasser trinken, Salz nicht vergessen
Batmanghelidj beschreibt, dass Magen- bzw. Salzsäure vom Körper nicht hergestellt werden kann, wenn ihm Salz und Wasser fehlen. Daher sollte man genug Wasser trinken und eine daran angepasste Menge Salz konsumieren, denn Wasser und Salz verliert man durch Durchfall bzw. dünnen/breiigen Stuhl.
Darmsanierung nur mit Darmreinigung
Eine Erfahrung habe ich beim Darmfloraaufbau mit Bestimmtheit gemacht: Haben sich Clostridien oder Candida erst einmal ausgebreitet, reichen Ernährungsumstellung und Probiotika nicht aus bzw. es dauert einfach zu lang, bis man die Darmflora wieder aufgebaut hat. Mir hat leider keiner der konsultierten Ärzte weitergeholfen. „Sie sind doch ein kräftiger Mann!“.
Aber auch die Erfahrungen meines Lesers sind stimmig. Ich bin allerdings der Meinung, dass gutes Kauen und Stärkung der Verdauung nebst Vermeidung von Stress nicht ausreichen kann.
Phase 1: Darmreinigung zu Hause (Anleitung)
Hier geht es mir besonders um den Dünndarm, der gereinigt werden muss, damit er seine Aufgabe „Verdauung“ wieder zu 100% übernehmen kann. Wenn die Verdauung wieder funktioniert, kommen auch nur noch die Stoffe im Dickdarm an, die dort die gute Darmflora füttern.
Jetzt erst einmal zur Darmreinigung. Wie geht eine Darmreinigung? Darmreinigung zu Hause (Anleitung)
Zwischenphase: Darmreinigung und Darmaufbau
In der Zwischenphase habe ich für eine Woche morgens meinen Darmreiniger und abends direkt vor dem Schlafen gehen meinen Darmflora Cocktail (Stufe 1) getrunken.
Phase 2: Darmaufbau (Dünndarm)
Nachdem der Darm gereinigt ist. Und im besten Fall alle pathogenen Keime abgetötet und/oder ausgeschieden wurden, müssen die nützlichen Darmbakterien wieder Einzug in den Darm finden. Wie du deine Dünndarmflora, die vor allem aus Laktobazillen besteht, aufbauen kannst, erfährst du hier: Darmaufbau
Eine sehr große Übersicht aller angebotenen Probiotika findest du hier: Probiotika Alternativen
Im nächsten Schritt geht es um den Aufbau der Dickdarmflora. Im Dickdarm gibt es viel mehr Artenvielfalt als im Dünndarm, aber auch weniger Sauerstoff:
Phase 3: Darmflora aufbauen (Dickdarm)
Ist die Dünndarmflora erst einmal wieder OK und die Verdauungskraft zurückgekehrt, sollte man die Dickdarmflora aufbauen. Wie du das machen kannst und welche Probiotika & Präbiotika du dafür nehmen kannst: Darmflora aufbauen.
Eine sehr große Übersicht aller angebotenen Probiotika findest du hier: Probiotika Alternativen
Die richtige Ernährung
Bei Clostridien gilt weiterhin, wenig Fleisch, Fisch, Eier und dafür viele Ballaststoffe und Kohlenhydrate. Bei Candida sollte man alles meiden, was Candida Albicans so mag: Kohlenhydrate, aber man sollte viele Gemüse essen. Um die Verdauung zu unterstützen und den Darm zu entlasten, sollte man abends allerdings wenig essen. Am besten wäre Dinner Cancelling: Dinner Cancelling
Polyphenole
Sind für die Darmflora wichtiger als bisher angenommen. Mehr dazu hier: Sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole für die Darmflora
Sonstiges
Nach neuesten Erkenntnissen ist ein hoher Salzverzehr schlecht für die Darmflora.
Oregano Öl Kapseln gegen die Sünde
Im Sommer wenn ich meinen geliebten Grill angeschmissen habe und wieder ordentlich Fleisch gegessen habe, habe ich mir gleichzeitig 1 Kapsel Oregano Öl Kapseln eingeschmissen, damit die Clostridien kein Fest feiern können. Für Candida sollte dasselbe gelten. Wenn man sündigt einfach eine Kapsel Oregano Öl hinterher, um die Sünde wenigstens ein wenig abzumildern. (Wirkung des Oregano Öls)
Grundsätzlich halte ich es für keine schlechte Idee, nach den Mahlzeiten eine Kapsel Oregano Öl mit einem Glas Wasser zu schlucken, um ungeliebte Darmbewohner loszuwerden.
Bitte hinterlasse einen Kommentar, falls du auch Erfahrungen in diesem Bereich hast. Hast du deine Darmflora erfolgreich aufgebaut und willst deine Erfahrung mit anderen teilen? Du kannst mir auch gerne schreiben, damit ich deine Erfolgsgeschichte veröffentlichen kann. Andere brauchen deine Erfahrung, deine Zuversicht und Hoffnung. Zum Kontaktformular
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Ich bin der Autor dieser Zeilen und bin weder Arzt noch Heilpraktiker, aber ich wälze gerne durch sämtliche Gesundheitsberater, -bücher und -studien und interessiere mich für Ernährung und Medizin, wahrscheinlich weil ich ein enttäuschter Patient bin – denke ich. Wenn du mehr über meinen Hintergrund erfahren möchtest, dann kannst du das hier tun. Danke für Dein Interesse!